Kubernetes steht für Flexibilität, Skalierbarkeit und Automatisierung – und verspricht genau das, was viele Unternehmen heute brauchen: eine moderne Infrastruktur, die mit den steigenden Anforderungen an digitale Anwendungen Schritt halten kann. Doch auf dem Weg zur Kubernetes-Plattform stoßen viele Teams gerade beim Thema Netzwerk und Storage an ihre Grenzen.
Was in Tutorials einfach wirkt, entpuppt sich in der Praxis oft als komplexes Puzzle: dynamische Pods, flüchtige IPs, fehlende Netzwerkgrenzen, verteilte Systeme und stateful Anwendungen. Viele Unternehmen unterschätzen den Aufwand, den es braucht, um Kubernetes für geschäftskritische Anwendungen fit zu machen.
Ein praxisnahes Beispiel zeigt, wo typische Stolpersteine lauern – und wie man sie mit dem richtigen Setup vermeiden kann.
Das Wichtigste zu Kuberntes Netzwerk & Storage in Kürze
Netzwerk und Storage bringen in Kubernetes schnell unerwartete Komplexität – von flüchtigen IPs bis zu anspruchsvollen Anforderungen an persistente Datenhaltung. Ohne eine durchdachte Architektur und entsprechendes Know-how wird der Einstieg schnell zur Herausforderung.
Ein Dienstleister wie die Continum unterstützt dabei, genau diese Komplexität zu beherrschen – durch standardisierte Setups, automatisierte Prozesse und praxiserprobte Lösungen für Netzwerk, Ingress und Storage.
Die Cortena Group im Fokus – eine Anwendung auf dem Weg in die Kubernetes-Welt
Die Cortena Group ist ein mittelständisches Handelsunternehmen mit wachsendem Online-Geschäft. Der Onlineshop ist eine eigenentwickelte Python-Applikation mit internationalem Fokus: Auslieferung in DACH, USA und Asien, dynamische Skalierung, schnelle Releases. Die bestehende Infrastruktur stieß zunehmend an ihre Grenzen – Kubernetes soll die Plattform der Zukunft werden.
Die Anwendung selbst besteht aus verschiedenen Komponenten:
- Frontend als stateless Deployment
- Statische Inhalte aus einem Objectstore
- Ingress mit SSL-Terminierung, automatisierte Zertifikate via Let’s Encrypt
- Middleware mit Anbindung an WaWi und CRM
- Redis-Cluster für Sessions
- PostgreSQL-Datenbank mit Snapshot-Backups
- Weitere Plattformdienste wie Elasticsearch, RabbitMQ, Kafka
- Externe Integrationen über Service Endpoints
Kubernetes Netzwerkkomplexität unterschätzt – wenn dynamische Architektur zur Stolperfalle wird
Die Architektur der Cortena Group klang vielversprechend: modern, skalierbar, containerbasiert. Doch schon beim Aufbau zeigten sich die klassischen Hürden – insbesondere im Bereich Netzwerk und Datenhaltung:
- Pods haben keine festen IPs, Kommunikation erfolgt dynamisch über DNS
- Alles ist intern erreichbar, wenn es nicht aktiv eingeschränkt wird – fehlende Netzwerkgrenzen bergen Sicherheitsrisiken
- Verteilte Kommunikation muss auch bei Skalierung oder Pod-Neustarts stabil funktionieren
- Ingress-Strukturen müssen automatisiert, sicher und auditierbar aufgebaut sein
- Stateful Services benötigen persistente Speicherlösungen, die robust und hochverfügbar sind
Gerade im Bereich Netzwerk wurde deutlich: Kubernetes verhält sich anders als klassische Infrastrukturen – und bietet zwar viele Werkzeuge, aber keine fertige Architektur. Ohne klare Service-Grenzen, Policies und Monitoring entstehen Kommunikationspfade, die schwer zu kontrollieren oder abzusichern sind.
Die Kombination aus dynamischer Skalierung, externer Anbindung und regional verteilter Infrastruktur machte deutlich: Wer hier keine Struktur schafft, verliert im Betrieb schnell den Überblick. Neben der Netzwerkinfrastruktur stellte auch das Thema Storage besondere Anforderungen an das Setup der Cortena Group
Stateful Services in Kubernetes – wenn Datenhaltung zur echten Herausforderung wird
Auch die Datenhaltung stellte Anforderungen: Redis-Cluster und Datenbanken wie PostgreSQL lassen sich nicht einfach irgendwo deployen. Sie benötigen persistente, sichere, schnell angebundene Speicher – nicht nur in einem Cluster, sondern oft über Standorte hinweg.
Fragen, die sich stellten:
- Wie sichern wir konsistente Daten bei Pod-Neustarts?
- Welcher Storage-Typ passt zur Anwendung?
- Wie lassen sich Snapshots oder Backups automatisiert erstellen?
In der Praxis bedeutet das: StatefulSets müssen mit geeigneten StorageClasses kombiniert werden, die zu den Performance- und Verfügbarkeitsanforderungen der Anwendung passen. Für Redis oder PostgreSQL kommen meist Block-Storage-Klassen mit „ReadWriteOnce“-Zugriff zum Einsatz – das heißt, das Volume kann jeweils nur von einem Pod zur selben Zeit eingebunden werden.
Backups lassen sich über regelmäßige Snapshots automatisieren. Auch das Monitoring von Speicherzuständen und eine durchdachte Ressourcenplanung sind entscheidend, um Engpässe oder Datenverluste zu vermeiden.
Viele dieser Themen sind in Kubernetes lösbar – aber sie erfordern Know-how, Erfahrung und ein durchdachtes Setup.
Von Anfang an strukturiert: Wie Continum Ihnen hilft, typische Komplexität in den Griff zu bekommen
Continum bietet mehr als nur die technische Infrastruktur – wir begleiten Unternehmen wie die Cortena Group beim strukturierten Einstieg in Kubernetes. Unser Fokus liegt auf genau den Bausteinen, die schnell komplex werden – kombiniert mit umfassender Expertise in Form von Consulting und technischem Enablement:
- Vorkonfigurierte Netzwerk- und Ingress-Setups mit automatisierter TLS-Terminierung
- Bereitstellung und Betrieb von Persistent Storage inklusive Backup-Optionen
- Management-UI für Multi-Cluster-Betrieb
- Rechteverwaltung und Monitoring
- Automatisierte Updates & Bootstrap-Komponenten für Ingress, Storage & Co.
So wird Kubernetes nicht zur Dauerbaustelle, sondern zur tragfähigen Basis für den stabilen Betrieb moderner Anwendungen.
Wie es weitergeht: Kubernetes Sicherheit, Skalierung & Co.
Netzwerk und Storage sind nur zwei Beispiele für Themen, die im Kubernetes-Umfeld komplexer sind als gedacht. Auch Sicherheit, Monitoring, Logging oder Skalierung verlangen nach strukturierten Antworten.
In den kommenden Beiträgen dieser Serie werfen wir genau darauf einen Blick – und zeigen am Beispiel der Cortena Group, wie Unternehmen ihre Kubernetes-Strategie Schritt für Schritt erfolgreich gestalten können.