Kolumne für Netzwerk Südbaden, Ausgabe August 2020
Der Einsatz moderner IT-Strukturen ist Voraussetzung für betriebliche Veränderungen wie die Optimierung von Geschäftsprozessen, organisatorischen Umstrukturierungen und neuen Geschäftsfeldern. Bei IT-Konsolidierungsprojekten liegt die große Herausforderung für Geschäftsführung und IT-Verantwortliche darin, eine ausgewogene Balance von Kosten und Nutzen zu erreichen und die Überlastung des IT-Personals zu minimieren.
Viele mittelständische Unternehmen im Ländle sind kontinuierlich gewachsen und haben Niederlassungen im In- und Ausland aufgebaut oder Unternehmen dazugekauft. Besonders beim Zukauf fremder Unternehmen und Unternehmensteilen sind IT-Konsolidierungsprojekte unabdingbar, um diese in die vorhandene Unternehmens-IT einzugliedern und einheitliche IT-Prozesse zu schaffen.
Das seit Jahren bewährte Vorgehen, selbst bei zentral organisierter IT-Organisation die Niederlassungen aus Performancegründen mit eigenen Servern auszustatten, ist heute bei vielen Unternehmen noch immer sehr populär.
Die Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens sollte jedoch überdacht werden, denn dessen Herausforderungen werden bei weit entfernten Niederlassungen beispielsweise in den USA oder in Indien besonders deutlich.
Die Niederlassungen werden sehr häufig mit eigener Serverinfrastruktur, meist von der Zentral-IT beschafft, ausgestattet und zentral gemanagt. PCs und Peripherie betreut oft ein lokaler IT-Dienstleister, die Serverinfrastruktur wird in der Regel durch IT-Mitarbeiter der Zentral-IT administriert und verwaltet. Dabei kann es schon vorkommen, dass sich IT-Mitarbeiter der Zentral-IT ins Flugzeug setzen, um vor Ort in der Niederlassung notwendige Arbeiten auszuführen.
Ist dieses Vorgehen noch zeitgemäß?
Zentral organisierte IT-Prozesse haben nach wie vor ihre Berechtigung und die Zentralisierung der Unternehmens-IT steht bei vielen CIOs und IT-Leitern weit oben auf der Agenda. Die digitale Transformation bringt jedoch Schwung in den Veränderungswillen der Unternehmen und führt zum Umdenken in den Führungsetagen. Die IT-Evolution, die zur verbesserten Unterstützung der Geschäftsprozesse beitragen soll, ist eine der größten Herausforderungen für Unternehmen und IT-Abteilungen weltweit. Durch weitreichende Veränderungen am Markt in den letzten Jahren ist deren Geschwindigkeit signifikant angestiegen – neue Services und Applikationen müssen blitzschnell bereitgestellt werden, um im Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren.
Die Nutzung von Cloud-Diensten vor Ort in den Niederlassungen in Kombination mit den Vorteilen zentraler IT-Strukturen bringt größtmöglichen Mehrwert, Effizienzsteigerung und signifikante Kostensenkung. Wichtig dabei ist, dass die Einbindung der Cloud-Dienste unternehmenseinheitlich und zentral organisiert erfolgt, um die „Schatten-IT“, bei denen Mitarbeiter z.B. mit eigener Kreditkarte Cloud-Services buchen und diese über die Reisekostenabrechnung abrechnen, im Keim zu ersticken. Die IT ist und bleibt Achillesferse des Unternehmens und ist auch so zu behandeln. IT-Sicherheit und durchgängige IT-Prozesse sind kritische Erfolgsfaktoren eines Unternehmens.
Eine wirtschaftliche Lösung für eine ausgewogene Balance zwischen zentralen IT-Diensten der Zentral-IT und dezentralen Cloud-Bausteinen ist die sogenannte „Hybrid Cloud“. Hierbei handelt es sich um eine intelligente Verbindung zwischen zentralen Rechenzentrumsdiensten und dezentral genutzten Cloud-Services in den Niederlassungen, um die IT-Mitarbeiter von den anstrengenden und teuren Einsätzen via Flugzeug zu entlasten.
Der Autor
Julian Sayer (53) ist Vorstand für Vertrieb, Marketing und Entwicklung beim Freiburger IT-Hoster und Cloud Solution Provider Continum AG. Das Unternehmen versteht sich als „Anwalt“ des Kunden und unterstützt Unternehmen auf dem sicheren Weg in die Cloud.
➡ Informationen zu Continum Hybrid Cloud Services