Der Trend weg von On-Premises hin zum Cloud-Computing hat sich in den letzten Jahren deutlich verstärkt. Doch was ist On-Premises und warum wechseln Unternehmen in Krisenzeiten zur Cloud? In einer 6-teiligen Beitragsserie werden wir die Ursachen dafür näher beleuchten. Immer donnerstags erscheint ein neuer Beitrag der Serie!
Die jüngsten Krisen (Corona, Ukraine-Krieg und Energiekrise) haben bei vielen Unternehmen zu einem Umdenken in ihrer IT-Strategie geführt. Die Krisen haben den Druck auf die Unternehmen, sich schnell und effektiv auf Marktveränderungen anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, zusätzlich erhöht. Viele Unternehmen, die bisher bei Ihrer IT-Infrastruktur auf On-Premises-Lösungen gesetzt haben, gehen nun den Schritt in die Cloud. Die Ursachen sowie Vor- und Nachteile von Cloud-Lösungen für aktuelle Herausforderungen wie finanzieller Druck, Fachkräftemangel, Cybersecurity und Digitalisierungsdruck werden wir in der Beitragsserie näher beleuchten:
Doch bevor wir in die Details dieser Themen eintauchen, lassen Sie uns zunächst klären, was On-Premises und Cloud-Computing sind und warum viele Unternehmen bisher an einer On-Premises-Lösung festgehalten haben.
Was ist On-Premises?
On-Premises bezeichnet die Art einer IT-Infrastruktur, bei der die benötigte, Hardware- und Softwareressourcen direkt vor Ort, also innerhalb des eigenen Unternehmens zur Verfügung gestellt werden. Das Unternehmen hat dabei die volle Kontrolle über die eigenen IT-Systeme. Bei einer solchen Lösung ist in der Regel die eigene IT-Abteilung für die Implementierung, den Betrieb, die Wartung, 24×7 Support und für die IT-Sicherheit verantwortlich.
Dem gegenüber steht die Cloud-Infrastruktur. Hier bieten sich Unternehmen drei verschiedene Cloud-Service-Modelle: Infrastructure (IaaS), Platform as a Service (PaaS) und Software as a Service (SaaS). Bei einer IaaS-Lösung stellt ein Cloud-Anbieter virtuelle Ressourcen, wie Server, Speicher, Netzwerk und Rechenleistung über das Internet bereit. In dieser Infrastruktur kann ein Unternehmen ihre eigenen Anwendungen, Betriebssysteme und Daten betreiben. In einem PaaS-Modell stellt der Cloud-Anbieter neben der Infrastruktur zusätzlich Laufzeitumgebung und Datenbanken bereit. Bei einer SaaS-Lösung werden sowohl Soft- als auch virtuelle Ressourcen durch einen Cloud-Anbieter bereitgestellt. Unternehmen müssen sich dabei nicht selbst um Betrieb und Wartung kümmern. Das übernimmt der Cloud-Anbieter. Unabhängig vom Cloud-Service-Modell können Cloud-Nutzer die benötigten Ressourcen jederzeit nach den eigenen Anforderungen anpassen lassen.
Zusammenfassend ist On-Premises folglich eine interne & lokale IT-Infrastruktur wohingegen eine Cloud-Lösung eine externe IT-Infrastruktur über das Internet bereitstellt.
Warum haben viele Unternehmen bisher an On-Premises festgehalten?
Unternehmen, die bei ihrer IT-Infrastruktur bisher nach wie vor auf On-Premises gesetzt haben, haben dies vor allem auf Grund der erwarteten höheren Sicherheit und der Datenhoheit getan. Gerade bei dem Schutz sensibler Daten haben die Unternehmen bisher auf ein System mit 100% eigenständiger Datenhoheit gesetzt.
Häufig wird an On-Premises Infrastrukturen festgehalten, weil man sich scheut, die laufende Umgebung anzufassen und zu erneuern. Nach dem Prinzip „Never change a running system“ wird der Schritt in die Cloud nicht gegangen.
Doch die jüngsten Krisen haben Unternehmen vor enorme Herausforderungen gestellt. Die massiven Energiepreissteigerungen und die stark zugenommenen Cyberangriffe haben die Bedenken einer Verlagerung der Infrastruktur in die Cloud relativiert und die Vorteile weiter verstärkt. Welche Rolle dabei der finanzielle Druck spielt, zeigen wir Ihnen am Donnerstag, den 02.03.2023, in unserem ersten Beitrag der Serie!